4X is not dead

4X is not dead

Sonntag, 27. Juli 2014

Nichts für schwache Nerven - Part 1



Hallo Zusammen,

Startsprung
es ist bereits Ende Juli und die Mountainbike Saison ist im vollem Gange. Während die Downhiller an diesem Wochenende ihre deutsche Meisterschaft austragen, hat es mich nach Tschechien getrieben. Tomas Slavik hat geladen zu der 5. Runde der 4X ProTour auf seine atemberaubende Strecke. JBC. 3 Buchstaben und noch mehr Ehrfurcht stiegen in mir auf, wenn ich von der Strecke Videos sah oder Berichte las. Die Bilder vom letzten Jahr gingen um die Welt, als Michal Marosi nach einem Sturz seine führende Position einbüßte, zurück aufs Fahrrad sprang und all seine Konkurrenten mit Hilfe eines Wallrides überholte. Ihr erinnert euch nicht? Hier (https://www.youtube.com/watch?v=e1yeDW3dHdw) der Link zum Video ;)
Steinfeld
Bereits am Donnerstag machte ich mich auf den Weg nach Tschechien. 2,5 h Fahrt lagen vor mir und vieles ging mir auf dem Hinweg durch den Kopf. Die Strecke ist als die Schwierigste im 4X Kalender angestrichen und mir ging oft durch den Kopf ob ich dazu bereit wäre. Doch es nicht zu versuchen kam für mich nicht in Frage. Ich wollte diese Strecke live sehen und wissen wie sie sich fährt. Zur Sicherheit hatte ich statt meines 4X Bikes mein Enduro eingepackt um mehr Federweg und einen Dämpfer zu haben.
Wallride
Pressekonferenz am Freitagvormittag
Meine Ankunft war wie geplant und es blieb genug Zeit für einen Trackwalk. Die Strecke war extrem rutschig von Staub und Steinen. Der Startsprung sah gewaltig aus und das Gefälle sollte sein übrigens zu hohen Geschwindigkeiten zutun. Nach dem Trackwald hatte ich ein wenig Bedenken. Hatte ich mich überschätzt. Nicht doch lieber das Bike einpacken und wieder nach Hause fahren? Innerlich kämpfte ich etwas mit mir, doch so schnell diese Gedanken kamen, so schnell kam mein Kampfgeist. „Du bist bis nach Tschechien gefahren, du hast die Startgebühr bezahlt, wieso jetzt weg fahren? Pack das Rad aus, setz dich drauf und schau was kommt.“  Sagte ich mir. Und so ging es los. Vorerst ließ ich den Startsprung weg und rollte die Strecke nur ab. Sicherheit kam einfach nicht. Ich fühlte mich fehl am Platz und wollte aufgeben. Doch ich entschied einfach Sektionsweise zu trainieren um fing im Waldstück an die passenden Lines zu finden. Irgendwann klappte es und ich machte im Steinfeld weiter. Es lief und langsam kam die Sicherheit. Ich fühlte mich wohl und hatte am Ende des Tages ein Grinsen im Gesicht. Nach 1,5 h war das Training bereits zu Ende und ich zog mich in mein Auto zurück und fuhr zum Hotel.
Und wo geht es jetzt zur Strecke?! Sightseeing in JBC
Auf der Suche nach Lines...
Line im Steinfeld gefunden, oder doch nicht?
Aufgrund des Zeitplans hatte ich vormittags viel Zeit und zog zusammen mit anderen Fahrern los um die Stadt anzuschauen. Naja viel zu sehen gab es nicht, aber zumindest hatte ich nun eine Vorstellung wie es in Jablonec nad Nissou ausschaut. 16 Uhr startete das Training und mein Tagesziel hieß: „Startdrop springen und eine gute Qualifikation fahren“. Bereits nach dem Warmfahren wollte ich los legen mit dem Drop. Allgemein habe ich kein Problem mit Drops oder kleinen Roadgaps oder Doubles. Doch dieser Sprung forderte Einiges. Am Start musste man kräftig antreten, leicht am Lenker ziehen und dann das Rad passgenau in die Landung drücken, da diese sehr steil und kurz war. Ich nahm meinen Mut zusammen und versuchte es…Die Landung hatte ich getroffen, allerdings rutschte mir danach das Rad weg und bei mir gingen alle Lichter aus…wenige Minuten später kam ich wohl wieder zu Bewusstsein, allerdings fehlt mir jegliche Erinnerung an alles. Knapp 15 Minuten Filmriss und eine leichte Gehirnerschütterung waren die Ausbeute des Tages. Nach einem Check-Up im Krankenhaus und der Erkenntnis, dass ich noch glimpflich davon gekommen bin, denn kurz nach mir stürzte eine weitere Fahrerin am gleichen Sprung und zog sich eine schwere Verletzung am Knie zu, fand ich mich abends mit dröhnenden Kopfschmerzen im Hotel wieder. Ich war nicht glücklich, doch ich war zufrieden mit mir selber. Warum werden sich jetzt viele Fragen. Die Tatsache es versucht zu haben, gekämpft zu haben und nicht aufzugeben, hat mir gezeigt, dass man viel erreichen kann, wenn man nur will. Die gesamte Saison hatte viele neue Herausforderungen für mich bereitgehalten und diese war die Größte. Es lief vielleicht nicht alles nach Plan, doch zu wissen dass ich es versucht habe, gibt mir ein gewissen Gefühl der Zufriedenheit und nächstes Jahr kommt der nächste Versuch.
Mist, da war der Baum im Weg :)










P.S.: nun brauche ich einen neuen Helm ;) hat irgendwer eine Empfehlung?

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