4X is not dead

4X is not dead

Samstag, 31. Mai 2014

Manchmal...



Es ist der 31-05-2014 und das Dirtmasters Festival in Winterberg ist im vollen Gang. Morgen wird sich das Finale des 4X und IXS DH Cup entscheiden. Somit fiebern Aussteller, Zuschauer und Fahrer auf das große Finale hin...
Für mich persönlich ist das 4X Rennen bereits heute nach der Qualifikation vorbei gewesen. Mit 2 Hundertsteln schrammt ich unglücklich an der Top 8 vorbei…doch weswegen? Dafür möchte ich ein paar Tage zurück springen und in meinem Blog ein Thema aufgreifen mit welchem wohl schon jeder in Berührung gekommen ist und dieses auf so viel Abstand wie möglich halten will. Schon einige Tage geht mir dieses Thema durch den Sinn und bis jetzt war ich mir unschlüssig, ob es hier hin passt oder nicht. Allerdings verfolge ich mit diesem Blog nicht das Ziel schnöde Rennberichte zu verfassen, sondern möchte den Lesern näher bringen was an so einem Rennwochenende  passiert und wie ich mich gefühlt habe. Ohne weiter um den heißen Brei zu reden fang ich einfach mal an.
Dienstag musste ich leider erfahren, dass ein recht entfernter Bekannter von mir bei einem Radunfall sein Leben lassen musste. Mit dem Rennrad kollidierte dieser junge Mann mit einem LKW. Die Tatsache, dass ein junger Mensch, welcher sein ganzes Leben noch vor sich hatte beim Radsport sein Leben lassen musste, war für mich ein Schock. Schon oft hatte ich darüber gehört wie solche Unfälle passieren, mehrmals hatte man gelesen wie Fremde/Unbekannte ums Leben kamen und immer schien es so weit weg. Man hat es gelesen, nickte, dachte kurz darüber nach und im nächsten Moment wandte man sich etwas anderen zu. Nur ungern wollte man dies zu nah an sich ran lassen. Zumindest ging es bis dato immer mir so…
Dieses Mal konnte ich es nicht weg schieben, es war einfach zu brisant. Nur wenige Tage vor dem Ereignis hat man noch miteinander gesprochen, kleine Gespräche über die neuste Schaltgruppe ausgetauscht und sich über eine Durchschnittsgeschwindigkeit beim Treten unterhalten. Um ehrlich zu sein empfinde ich es immer noch als surreal zu wissen, dass dieser Mensch nicht wieder kommt. Es war nicht mein bester Freund, es war Niemand aus meiner Familie und trotzdem geht mir dieser Unfall unheimlich nahe. Doch am Ende ist es wohl egal wie Nahe einem jmd. stand, sobald nur ein Wenig mit dieser Person zutun hatte, fühlt es sich Anders an, als wenn es sich um einen vollkommen fremde Person handelt. Nicht auszudenken wie es erst einem Menschen gehen wird, welcher einen viel stärkeren Bezug zu ihm hat.
Alles in allem habe ich versucht dieses Thema binnen weniger Tage zu verdauen.  Dies war für mich in diesem Fall nicht möglich. 2 Tage verbrachte ich damit darüber nachzudenken, mir immer wieder vorzustellen wie es passiert sein muss und immer im Hinterkopf zu haben: „genau dies hätte dir auch passieren können“.
Freitag brachen wir dann auf zu den Dirtmasters und obwohl ich große Freude an diesem Festival habe, war es doch schwer alles abzuschütteln. Das Training lief soweit gut, doch ich fühlte mich bereits Freitag unheimlich erschlagen, obwohl ich es ruhig angegangen bin…Samstag sah es ähnlich aus und entsprechend lief diese Qualifikation auch. Am Ende kann ich mir nicht vorwerfen Fehler im Lauf gemacht zu haben, doch irgendwie konnte ich nicht das Geben was ich gerne verwirklichen wollte.
Warum bin ich eigentlich angetreten, wenn es mir nicht so gut ging, werden sich Einige fragen. Diese Frage habe ich mir auch gestellt und bin zu zwei Antworten gekommen:
1. Im Sport muss man lernen dann abzuschalten und zu fokussieren, wenn es notwendig ist.   Dies zu lernen ist allerdings nur durch jahrelange Erfahrung möglich, welche mir noch fehlt
2. Ich denke nicht, dass es Sinn macht sein Leben auf Eis zu legen. Gerade diese Beispiele zeigen wie schnell vieles vorbei sein kann und am Ende zählt doch nur zu wissen, dass das Beste aus allem raus geholt hat.
Auch wenn dieses Wochenende nicht mit Ruhm übersät war für mich, so bleiben mir doch wieder Erfahrungen, welche mir helfen werden mein Ziel früher oder später zu verwirklichen. Zum Abschluss noch zwei Bilder vom Training/Quali ;)





An dieser Stelle möchte ich gern noch mein Beileid aussprechen, an all diejenige die einen Menschen verloren haben, welcher ihnen wichtig war.

Cheers,
Katharina

Sonntag, 11. Mai 2014

ProTour #1 Poland - Part 1...



Guten Morgen,

es ist Sonntag der 11.05.2014 und so schnell wie die Tage bis zu meinem ersten ProTour Rennen in Polen, so schnell war dieses Rennen auch wieder vorbei. Es ist unheimlich viel passiert und ich weiß fast gar nicht an welcher Stelle ich anfangen soll zu erzählen…
Wie ich bereits in meinem letzten Eintrag erwähnte, hatte ich bereits eine gute Vorstellung welche Reifen, Kleidung und Kleinigkeiten mit sollten. Vor Aufregung hätte aber beinahe mein Helm gar nicht den Weg ins Auto gefunden. Das ging nochmal gut und Freitagvormittag (gegen 9.30 Uhr) machte ich mich zusammen mit meinem Vater auf den Weg nach Polen.
Nach guten 4 h Autofahrt erreichten wir unser Hotel, packten aus und gingen in Ruhe Mittagessen. Das besondere an diesem Rennen war für mich der Zeitplan. Die Anmeldung begann am Freitag um 16 Uhr und ab 18 Uhr stand erst Training auf dem Plan, welches bis 21.30 Uhr geplant war.
Die ersten Fahrten mit der Strecke liefen gut und Stück für Stück bekam ich meinen Speed und das Vertrauen es Laufen zu lassen. Während des Trainings wurde noch fleißig an der Flutlichtanlage gewerkelt und alles in Gang gesetzt. Es macht den Eindruck als würde man extra für dieses Rennen mal schnell eine komplette Anlage hinbauen und dies auch noch auf den letzten Drücker. Doch pünktlich zum Sonnenuntergang war alles fertig und eine Menge Lichter erleuchteten uns die Strecke.
Es ist allgemein ein seltsames Gefühl, wenn man ein 4X Training um eine solche Uhrzeit fährt. 21.30 Uhr packte wir dann Rad und alles andere zusammen und fuhren zurück ins Hotel. In welchem ich auch ziemlich erschöpft in mein großes Bett fiel. Doch so richtig schlafen gelang mir persönlich nicht, zu sehr war doch die Aufregung präsent, dass am nächsten Tag mein erstes internationales Rennen bevor stand.

Hier noch ein Video als eine Art "Streckencheck" der Strecke, entspanntes Abrollen, ohne Musik oder geschnitten zu sein.

 Wie es im Rennen für mich lief, erfahrt ihr im Blogeintrag drunter ;) einach runterscrollen zu "ProTour #1 Poland - Part 2...

ProTour #1 Poland - Part 2...



Der nächste Tag begann ähnlich unspektakulär wie der vorherige endete, ein ruhiges Frühstück, zusammen packen, auschecken aus dem Hotel und der Weg zur Strecke. Als wir am Renngelände ankamen war es erst 10.30 Uhr. 4h waren noch rumzubringen bis zum Trainingsbeginn. Die Sonne schien, letzte Streckenarbeiten wurden getätigt und ansonsten saß man rum. Ich nutzte die Zeit und schlief noch ein wenig im Auto, in der Sonne, im Gras und wo man eben noch so rumliegen konnte. 

Toiletten gab es auch endlich, denn am Freitag suchte man vergeblich nach einer Gelegenheit sich zu erleichtern. Für die männlichen Fahrer sicher weniger problematisch, für die Weiblichen schon etwas blöd. Doch mit sowas muss man wohl leben 
Das Training begann und ich lies es ruhig angehen, checkte meine Lines ab, verfeinerte meine Linienwahl noch mal ein wenig, legte mir Pläne im Kopf zurecht wie ich fahren wollen würde, machte 6 Gatestarts und beendete das Training gegen 16 Uhr um Kräfte zu sparen. Ich nahm mir die Zeit und beobachtete meine „Konkurrenz“ und natürlich auch die „big guys in the business“.
Kurz nach dem Trainingsende fand pünktlich die Fahrerbesprechung, ein Gruppenbild und im Anschluss die Qualifikation auf dem Plan. Mit der Startnummer 25 durfte ich als erstes ran und versuchte mir die Nervosität nicht anmerken zu lassen. Nichts ging mir durch den Kopf, nur die Strecke, mein Fahrrad und ich waren präsent. Das Signal für den Stand ertönte, ich ging in Startposition und erwischte einen sauberen Start. Jede Linie die ich treffen wollte, traf ich auch. Jede Welle und jeder Table passte. Im Ziel angekommen sank ich vom Rad und war glücklich, dass ich es hinter mir hatte. Welche Zeit ich ins Ziel brachte, wusste ich nicht, wie die anderen mit ihrer Zeit waren und wie ich abgeschnitten hatte, sollte ich erst nach der Qualifikation erfahren. Es hieß warten und auch wenn ich mir sicher war, dass ich in die Rennläufe einziehen durfte, da wir nur 8 Mädels waren, blieb doch die Anspannung wo ich gelandet bin.
Nach allen Qualiläufen kam dann das Ergebnis und ich konnte es nicht glauben. Platz 4!!!!!! Tatsächlich ein 4. Platz in der Quali. Als ich mich Freitag auf dem Weg nach Polen machte, war mein einziges Ziel einen sauberen Lauf in der Qualifikation zu fahren und einfach Neues kennen zu lernen und am Ende wurden alle Trainingstage der letzten Monate mit einem tollen 4. Platz in der Quali belohnt.
Nach Bekanntgabe hieß es dann Nummern tauschen, in der Quali startete ich noch mit Nummer 25 und durfte mir für das Rennen die Nummer 4 an mein Rad kleben und auf den Rücken. Alles wirkte unheimlich surreal und kaum, dass ich realisiert hatte, dass ich einen tollen Lauf gefahren war, kam eine kleine Schar polnischer Jungs und wollte Autogramme. Ich dachte wirklich ich bin im falschen Film. Mein Vater konnte sich das Lachen auch nicht so recht verkneifen.
Egal was an diesem Tag noch passiert wäre, es wäre egal gewesen. Ich war glücklich und mit freiem Kopf ließ ich das Rennen auf mich zukommen. 20 Uhr startete dieses dann auch aber bis wir Damen dran waren, mussten erst einmal die Herren der Schöpfung einige Rennläufe ausfahren.  Gegen 21 Uhr (es könnte auch später gewesen sein, eine Uhr hatte ich nicht) war es nicht nur stockdunkel sondern auch wir dran. Komischerweise war meine Nervosität weg, ich ging entspannt ans Gate, wählte meine Position (2. von Links) und ließ es auf mich zukommen. Der Start klappte unheimlich gut, bis zur 2. Kurve lag ich auf Platz 2. Doch dann fuhr ich etwas zu weit raus und meine Konkurrentin nutzte dies um mich zu überholen. Am Ende war es Platz 3. Doch dies war egal, ich hatte einen guten und sicheren Lauf.
Gleich im Anschluss stand das kleine Finale an, in welchem ich auch als erstes meine Position am Gate wählen durfte und entschied mich wieder für die gleiche Position wie im 1. Rennlauf. Schnell aß ich noch eine Banane, macht die Finger locker, trank einen Schluck und los ging es. Das Gate fiel und der Start klappt unheimlich gut. Schon in der ersten Kurve lag ich auf Platz 1, der Abstand zu meinen Konkurrentinnen wurde immer Größer und ich fuhr sauber und sicher als Erste durch das Ziel. Bis dato hatte ich noch nie einen Rennlauf für mich entschieden und auch wenn es am Ende nur der Sieg für das „kleine“ Finale und somit Platz 5 war, fühlte es sich an als hätte ich gewonnen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich für mich selber auch gewonnen.
Nach Beendigung des Rennens strömten die Massen an Zuschauer auch sofort vom Gelände und es war schwer sich überhaupt wieder bis zum Auto zu begeben. 23.00 Uhr war es als wir dann nach der Siegerehrung und dem Einpacken von allem endlich los fuhren. 2 Uhr nachts erreichte ich endlich meine Wohnung und fiel glücklich und zufrieden ins Bett.
Ich danke an dieser Stelle allen die mich unterstützen, allen voran meinen Sponsoren Propain Bikes, Sixpack Racing, Born 2B Awesome und der Mechanik Taucha Fördertechnik.
Ich hoffe ihr habt einen Einblick in das erste Rennen in Polen bekommen und konntet ein wenig mitfühlen wie es mir in diesem Rennen erging.

Cheers,
Katharina



Montag, 5. Mai 2014

die Ruhe vor dem Sturm...



Die letzten 2 Wochen waren nicht nur aufregend, wettertechnisch abwechslungsreich sondern auch recht lehrreich für mich. Beim ersten Lauf des Süddeutschen 4X Cup lief es so gar nicht gut.  Nach dem der erste Lauf der Qualifikation nicht gewertet wurde bei mir, beim zweiten Lauf ein fieser Sturz mir das „Leben schwer machte“ und der dritte Lauf geprägt war von fehlender Konzentration reichte es für die Qualifikation einfach nicht aus. Diese machten es mir eher schwer dieses recht unerfreuliche Wochenende einfach abzuhaken und mit dem Gedanken zu leben, dass man nicht immer alles beeinflussen kann im Rennlauf. Letztendlich konnte ich doch einiges aus der wilden Schlammschlacht in Reutlingen lernen und werde dies nutzen um mich für weitere Rennen entsprechend vorzubereiten.
 
Nach einem schlammigen Wochenende in Reutlingen stand abschalten auf dem Programm. Somit wurden alle Räder gepackt die in der Wohnung standen und nach Winterberg gebracht. Das Downhill Rad kam auf seine Kosten genauso wie mein kleines wendiges 4X Radl. Auch mein PROPAIN Tyee musste nicht allzu lange auf seinen Einsatz warten. Natürlich stand bei diesem Wochenende auch ein wenig Training auf dem Plan, doch allen voran ging es dieses Mal nur um Radfahren und eine gute Zeit zu haben. Belohnt wurde diese entspannte Zeit dann mit guten Wetter, tollen Fotos und jeder Menge kleiner Erfolgserlebnisse. Mit einem positiven Gefühl gelingt der Blick nach vorn wesentlich besser. Und bei diesem Blick nach vorn bin ich gerade. 






Es ist der 05. Mai 2014 und die Tage bis zum 1. Pro Tour Rennen der noch jungen Saison 2014 vergehen immer schneller. In 4 Tagen werde ich mich auf die Reise nach Polen begeben um dort mein erstes internationales Rennen zu bestreiten. Was mich erwartet, kann ich momentan noch nicht abschätzen. Sicherlich wird es nicht viel anders als andere Rennen und doch liegt etwas Magisches auf diesem Rennen. 

Seit Anfang März steckt meine UCI Lizenz in meinem Portemonnaie und wartet nur drauf endlich bei einem großen Rennen zum Einsatz zu kommen. Die Unterkunft für das Rennen ist gebucht, die Protektoren gewaschen und mein 4X Rad steht schon bereit. Die Entscheidung welche Reifen mit sollen, fällt mir leicht. Um auf „Nummer sicher“ zu gehen werden einfach Trockenreifen fürs Grobe und Feine, Matschreifen für leichte Nässe und die fetten Schlammreifen für den Worstcase eingepackt. Darüber hinaus habe ich die Entscheidung getroffen zu jedem Rennen Flatpedals und entsprechende Schuhe einzupacken, auch wenn ich im Rennen normalerweise nur Klickpedale fahre. Man weiß ja nie was kommt und wer möchte gerne zu einem großen Rennen fahren und nicht vorbereitet sein? 

Die Entscheidung zum Thema Schuhe und Reifen sind getroffen, das Bike Set-Up steht und allgemein fühle ich mich zurzeit sehr fit. In den nächsten Tagen heißt es einen kühlen Kopf bewahren und noch weiter überlegen was alles mit soll.
Einen ausführlichen Bericht von diesem Rennen folgt natürlich noch. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute.

Cheers,
Katharina