4X is not dead

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Sonntag, 11. Mai 2014

ProTour #1 Poland - Part 2...



Der nächste Tag begann ähnlich unspektakulär wie der vorherige endete, ein ruhiges Frühstück, zusammen packen, auschecken aus dem Hotel und der Weg zur Strecke. Als wir am Renngelände ankamen war es erst 10.30 Uhr. 4h waren noch rumzubringen bis zum Trainingsbeginn. Die Sonne schien, letzte Streckenarbeiten wurden getätigt und ansonsten saß man rum. Ich nutzte die Zeit und schlief noch ein wenig im Auto, in der Sonne, im Gras und wo man eben noch so rumliegen konnte. 

Toiletten gab es auch endlich, denn am Freitag suchte man vergeblich nach einer Gelegenheit sich zu erleichtern. Für die männlichen Fahrer sicher weniger problematisch, für die Weiblichen schon etwas blöd. Doch mit sowas muss man wohl leben 
Das Training begann und ich lies es ruhig angehen, checkte meine Lines ab, verfeinerte meine Linienwahl noch mal ein wenig, legte mir Pläne im Kopf zurecht wie ich fahren wollen würde, machte 6 Gatestarts und beendete das Training gegen 16 Uhr um Kräfte zu sparen. Ich nahm mir die Zeit und beobachtete meine „Konkurrenz“ und natürlich auch die „big guys in the business“.
Kurz nach dem Trainingsende fand pünktlich die Fahrerbesprechung, ein Gruppenbild und im Anschluss die Qualifikation auf dem Plan. Mit der Startnummer 25 durfte ich als erstes ran und versuchte mir die Nervosität nicht anmerken zu lassen. Nichts ging mir durch den Kopf, nur die Strecke, mein Fahrrad und ich waren präsent. Das Signal für den Stand ertönte, ich ging in Startposition und erwischte einen sauberen Start. Jede Linie die ich treffen wollte, traf ich auch. Jede Welle und jeder Table passte. Im Ziel angekommen sank ich vom Rad und war glücklich, dass ich es hinter mir hatte. Welche Zeit ich ins Ziel brachte, wusste ich nicht, wie die anderen mit ihrer Zeit waren und wie ich abgeschnitten hatte, sollte ich erst nach der Qualifikation erfahren. Es hieß warten und auch wenn ich mir sicher war, dass ich in die Rennläufe einziehen durfte, da wir nur 8 Mädels waren, blieb doch die Anspannung wo ich gelandet bin.
Nach allen Qualiläufen kam dann das Ergebnis und ich konnte es nicht glauben. Platz 4!!!!!! Tatsächlich ein 4. Platz in der Quali. Als ich mich Freitag auf dem Weg nach Polen machte, war mein einziges Ziel einen sauberen Lauf in der Qualifikation zu fahren und einfach Neues kennen zu lernen und am Ende wurden alle Trainingstage der letzten Monate mit einem tollen 4. Platz in der Quali belohnt.
Nach Bekanntgabe hieß es dann Nummern tauschen, in der Quali startete ich noch mit Nummer 25 und durfte mir für das Rennen die Nummer 4 an mein Rad kleben und auf den Rücken. Alles wirkte unheimlich surreal und kaum, dass ich realisiert hatte, dass ich einen tollen Lauf gefahren war, kam eine kleine Schar polnischer Jungs und wollte Autogramme. Ich dachte wirklich ich bin im falschen Film. Mein Vater konnte sich das Lachen auch nicht so recht verkneifen.
Egal was an diesem Tag noch passiert wäre, es wäre egal gewesen. Ich war glücklich und mit freiem Kopf ließ ich das Rennen auf mich zukommen. 20 Uhr startete dieses dann auch aber bis wir Damen dran waren, mussten erst einmal die Herren der Schöpfung einige Rennläufe ausfahren.  Gegen 21 Uhr (es könnte auch später gewesen sein, eine Uhr hatte ich nicht) war es nicht nur stockdunkel sondern auch wir dran. Komischerweise war meine Nervosität weg, ich ging entspannt ans Gate, wählte meine Position (2. von Links) und ließ es auf mich zukommen. Der Start klappte unheimlich gut, bis zur 2. Kurve lag ich auf Platz 2. Doch dann fuhr ich etwas zu weit raus und meine Konkurrentin nutzte dies um mich zu überholen. Am Ende war es Platz 3. Doch dies war egal, ich hatte einen guten und sicheren Lauf.
Gleich im Anschluss stand das kleine Finale an, in welchem ich auch als erstes meine Position am Gate wählen durfte und entschied mich wieder für die gleiche Position wie im 1. Rennlauf. Schnell aß ich noch eine Banane, macht die Finger locker, trank einen Schluck und los ging es. Das Gate fiel und der Start klappt unheimlich gut. Schon in der ersten Kurve lag ich auf Platz 1, der Abstand zu meinen Konkurrentinnen wurde immer Größer und ich fuhr sauber und sicher als Erste durch das Ziel. Bis dato hatte ich noch nie einen Rennlauf für mich entschieden und auch wenn es am Ende nur der Sieg für das „kleine“ Finale und somit Platz 5 war, fühlte es sich an als hätte ich gewonnen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich für mich selber auch gewonnen.
Nach Beendigung des Rennens strömten die Massen an Zuschauer auch sofort vom Gelände und es war schwer sich überhaupt wieder bis zum Auto zu begeben. 23.00 Uhr war es als wir dann nach der Siegerehrung und dem Einpacken von allem endlich los fuhren. 2 Uhr nachts erreichte ich endlich meine Wohnung und fiel glücklich und zufrieden ins Bett.
Ich danke an dieser Stelle allen die mich unterstützen, allen voran meinen Sponsoren Propain Bikes, Sixpack Racing, Born 2B Awesome und der Mechanik Taucha Fördertechnik.
Ich hoffe ihr habt einen Einblick in das erste Rennen in Polen bekommen und konntet ein wenig mitfühlen wie es mir in diesem Rennen erging.

Cheers,
Katharina



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