Trotz Kopfschmerzen und ordentlichen
Verspannungen im Nacken wollte ich mir das Rennen am Samstag nicht entgehen
lassen. Zuschauermassen drängten sich bereits zum Training auf das Gelände und
die Stimmung war bombastisch. Einen Livestream sollte es auch geben und umso
mehr wollte ich innerlich auch mitfahren. Wie sehr wollte ich gern auch mal bei
einem solchen großen Event teilnehmen. Nun stand ich wieder als Zuschauer nur
daneben. Die andere verletzte Fahrerin hatte das gleiche Gefühl. Zusammen
trösteten wir uns mit dem Gedanken im Jahr drauf wieder zu kommen. Vom Start
aus hatten wir einen grandiosen Blick auf die Strecke und sahen Heat für Heat
den spannenden Fights der Fahrer zu. Die Kämpfe zwischen den Fahrern wurden
härter und am Start konnte man die Anspannung fühlen. Es war spannend den
Herren zuzuschauen wie sich warm machten und in sich gingen bevor sie wieder auf
den Startturm kletterten.
Das Rennen endete somit in einer
grandiosen Stimmung und die Tschechen feierten ihren persönlichen Helden des
Tages, welcher nicht nur als Fahrer tätig war sondern auch als Organisator.
Tomas war die letzten Tage entsprechend eingespannt und umso mehr schien er es
zu genießen wieder einmal mehr den Sieg vor seinem Heimpublikum geholt zu
haben. Wenige Stunden nach der Siegerehrung sprach ich nochmal mit ihm und
bedankte mich für die tolle Organisation. Wir sprachen über meinen Sturz und
als kleinen „Trost“ schenkte er mir seine Goggle, mit welcher er das Rennen
gewonnen hatte. Dieses Geschenk war für mich persönlich das absolute Highlight
und zeigt mal wieder, wie sehr die meisten Fahrer doch am Boden bleiben obwohl
sie unheimlich Erfolg haben.
Leider war es mir nicht mehr möglich
an der Party teilzunehmen, zu sehr setzte bei mir die Müdigkeit und die
Kopfschmerzen durch meinen Sturz ein. Doch nichts desto trotz kann ich sagen,
dass sich diese Reise mehr als gelohnt hat.
Siegerehrung der Herren |
Dies war mein letztes 4X ProTour
Rennen für die Saison. Welches Resümee ziehe ich aus meinen Erfahrungen dieses
Jahr? Insgesamt bin ich super glücklich mich dazu entschieden zu haben bei den
Rennen mitzufahren. Nicht immer lief alles nach Plan, aber ich habe unheimlich
viel gelernt, sowohl auf dem Fahrrad als auch über mich selbst. Ich habe mich
manch schwierigen Sprung gestellt und versuchte jede Herausforderung zu
meistern. Am Ende gehe ich als „Sieger“ vom Platz – denn ich habe mehr
Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen als ich je gedacht hätte. Jeder der
zögert bei Rennen teilzunehmen oder sich für eine Lizenz zu entscheiden, kann
ich nur sagen: „Mach es einfach.“ Man wird nicht immer gewinnen, man wird auch
mal mit Niederlagen rechnen müssen, aber man stellt sich einer Herausforderung
bei der man nur dazu lernen kann. Am Ende zählt, dass man selber zufrieden ist
und Spaß hatte. Was andere sagen, ist nicht einmal halb so wichtig.
Mit diesen Worten verabschiede ich
mich und bereite mich nun auf meinen Aufenthalt in Schweden vor.
Stay tuned
Cheers,
Katharina
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